Die Autobahn-Initiative verlangt einen Kapazitätsausbau der Baselbieter Autobahnen. Per 1. Januar 2020 wurde allerdings die Aufnahme von rund 400 km Kantonsstrassen an den Bund ins Nationalstrassennetz vollzogen. Somit kann der Kanton die Kapazitäten auf den Hochleistungsstrassen gar nicht erhöhen. Ausserdem bestehen schon genügend Kapazitäten. Im PendlerInnenverkehr der Schweiz sitzen z.B. im Schnitt nur 1,1 Personen in einem Auto. Hier liegt Potential brach und da muss angesetzt werden. Höhere Auslastung (Fahrgemeinschaften) nutzt die vorhandene Strasse besser. Die Autobahn-Initiative entlastet auch keine Durchgangsstrassen durch Dörfer und Quartiere. Die Autobahn führt ja nicht direkt von der Haustür bis zum Arbeitsplatz oder zur Einkaufsort. Um auf die Autobahn zu gelangen, muss man erst durchs Dorf fahren. Mehr Strassenkapazitäten verleiten nur noch mehr Menschen dazu, das Auto häufiger zu nutzen — mehr Strassen führen nachweislich zu mehr immer Verkehr. Kurze Wege, emissionsfreie Antriebe und Vorfahrt für Fussgänger, Velofahrerinnen und öffentlichen Verkehr – das ist die Mobilität der Zukunft. Die Langmatt-Abstimmung vom November 2019 hat gezeigt, dass die Baselbieter Bevölkerung keine neuen Strassen will. Die Initiative ist dreifach überholt: Unnötige Kosten und Bürokratie, Verkehrspolitik des letzten Jahrhunderts und sie ist am Volkswillen vorbei. Deshalb «Nein» zur überholten Autobahn-Initiative.

Kathrin Hasler, Grüne Münchenstein

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