Am 5 Mai wurden die Eltern der zukünftigen 1. und 2. Primarstufe im Dillacker informiert, dass die Primarschule dort in Zukunft keinen Platz mehr hat. Der Grund ist, dass der Schulraum in Zukunft für eine 2. Kindergartenklasse benötigt wird. Laut Schulrat kam diese Entwicklung überraschend und wurde erst im Februar 2021 ersichtlich. Derselbe Schulrat schickt aber seit 2018 Kinder aus dem Dillacker Quartier in den Kindergarten Ameisenhölzli. Die Jahrgänge meiner Kinder hatten bei Kindergartenstart 16, respektive 17 Kinder. 24 ist die Höchstzahl einer Klasse. Es verwundert nicht, dass das nicht funktionieren kann.

Der Schulrat hat daher dem Gemeinderat vorgeschlagen, ein Schulhausprovisorium zu erstellen, um die 1.&2. Primarstufe im Dillacker zu beheimaten. So wie das auch beim Schulhaus Neue Welt der Fall war. Die Distanz zum Schulhaus Lange Heid ist dieselbe (siehe Artikel im Wobla).

Der Gemeinderat hat den Kredit dafür abgelehnt. Die Eltern der Kindergarten und Primarstufe Dillacker, sowie weitere Eltern aus dem Quartier haben daraufhin dem Gemeinderat einen Brief geschrieben und ihn aufgefordert, den Entscheid zu überdenken.

Der Brief, welcher von 63 Eltern bis zum 9. Mai unterzeichnet wurde, hatte zusammengefasst folgendes zum Inhalt:

Wir fordern den Gemeinderat auf, nicht auf dem Rücken der Münchensteiner Kinder zu sparen.

·        Gemäss §17 der Verordnung für den Kindergarten und die Primarschule des Kantons Basel-Landschaft gilt in der Regel das Quartier als Einzugsgebiet. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler nach Willen des Gesetzgebers möglichst wohnortnah zur Schule gehen. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, wieso sich der Gemeinderat von diesem Prinzip verabschiedet hat, nachdem er die letzten Jahre noch dessen Wichtigkeit betont hat.

·        Der Schulweg ist nach unserem Ermessen für 6-jährige Kinder nicht zumutbar. Er führt über mehrere grosse Strassen und durch eine Gewerbezone mit Lastwagenverkehr. Bei Nachmittagsunterricht ist die Zeit für Mittagessen und Erholung schlicht zu kurz.

·        Wir Eltern sind allesamt berufstätig. Wir betreuen unsere Kinder liebevoll mit Unterstützung von Kindertagesstätten, Tagesfamilien, Grosseltern und befreundeten Familien. Die Organisation kann anstrengend und kompliziert sein. Es ist untragbar nur 2 Monate vor den Sommerferien zu erfahren, dass der Schulweg für unsere Kinder massiv länger wird. Die Planung für die beteiligten Personen wird über den Haufen geworfen. Für die Kindertagesstätten müssen Verträge angepasst werden, was bei einer Kündigungsfrist von 3 Monaten bereits nicht mehr rechtzeitig möglich ist.

·        Der Gemeinderat kommuniziert diesen Entschluss nicht selbst, sondern versteckt sich hinter Schulrat und überlässt diesem die Kommunikation, anstatt zu seiner Entscheidung zu stehen und die Bevölkerung zu informieren.

·        Der Gemeinderat ist bereit, Millionen in den Kauf von Liegenschaften und die durchaus notwendige Sanierung und Erweiterung der bestehenden Sport- und Freizeitinfrastruktur zu investieren. Wir zweifeln nicht, dass das nötig. Ist. Es wirkt aber wie ein Hohn, wenn im Dillacker in den nächsten Jahren 334’000 Franken in die Aufwertung der Schul- und Freizeitanlagen fliessen sollen, gleichzeitig aber eine Investition von rund einer Promille (!) der Gesamtausgaben der Gemeinde verweigert wird.

Michael Rentsch, Grüne Münchenstein

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