Liebe Leserin, lieber Leser,

als ehemaliger Landrat freut es mich sehr, dass es ganz viele junge, interessierte Menschen gibt, die sich für politische Themen engagieren. Die Klima-Demonstrationen beweisen es eindrücklich. Sie haben gemerkt, dass die Welt aus dem Ruder zu laufen droht, und dass die Politik und wir endlich handeln müssen. Als ich mich vor 40 Jahren politisch zu engagieren begann, waren die Probleme noch vergleichsweise harmlos. Wir setzten uns für saubere Luft, eine intakte Umwelt, sozialen Ausgleich etc. ein. Dies gab es alles noch auf überschaubarer Ebene zu haben, was auch oft gelang.

Beim Klima hingegen ist eine immense internationale Anstrengung nötig. Global denken, lokal handeln ist ein wichtiges Leitmotiv grüner Politik – oder anders ausgedrückt: Das Ganze im Blick behalten und seinen eigenen Beitrag bestmöglich leisten. Hier könnten wir in Münchenstein/Arlesheim, im Kanton Baselland und in der Schweiz eine wichtige Vorbildrolle übernehmen. Uns geht es vergleichsweise gut und unser Handlungsspielraum ist intakt. Viele Menschen auf der Welt haben diesen Handlungsspielraum bereits nicht mehr; sie flüchten vor den Folgen des Klimawandels. Doch auch bei uns schmelzen die Gletscher mit den absehbaren gravierenden Folgen.

Ich wähle grün – und habe ein Dilemma. Gerne würde ich auch Kandidaten von anderen Parteien wählen, die auf mich engagiert und integer wirken, denn darauf kommt es auch an. Dies muss ich allerdings den Wählern anderer Parteien überlassen und hoffe, dass sie ein gutes Auge dafür haben.

Christoph Frommherz, ehemaliger Landrat