Das Freihandelsabkommen mit Indonesien, über das wir am 07 März abstimmen, enthält zwar nun neu gegenüber anderen Abkommen allgemeine Ansätze zur nachhaltigen Produktion. Diese Kriterien sind, um ein Sujet der Befürworter aufzunehmen, allerdings eher ein zahnloser Tiger als griffige und wirksame Kontrollmechanismen, wie ich aus eigener Erfahrung als Ökosystemmanager bestätigen muss. Und schlimmer noch: Die Palmölindustrie soll sich selbst überprüfen, denn die Einhaltung wird von einem durch und durch korruptem System, welche von Palmölproduzenten dominiert wird, überwacht. Hier wurde ganz klassisch der Bock zum Gärtner gemacht. Die Steigerung der Palmölimporte zu uns kommt weder der dortigen Landwirtschaft, die unter Sozial- und Ökodumping leidet, noch unseren Konsument*innen, die nach nachhaltigen Produkten streben, zugute. Im Gegenteil setzt das Abkommen auf einen Handel, der sowohl den Regenwald als auch die lokale Bevölkerung immer weiter erheblich schädigt. Das Abkommen schadet aber auch unserer heimischen Landwirtschaft, da das billige Palmöl schon heute unsere einheimische Ölsaatenproduktion wie Raps- und Sonnenblumenöl bedroht. Bereits 17 Mio. Hektar Land fielen der Gier nach Palmöl zum Opfer. Stellen Sie sich mal vor, das ist eine Fläche viermal so gross wie die Schweiz. Deshalb ein Nein zu diesem Etikettenschwindel.

Thomas C Fetsch, Co Präsident Grüne Münchenstein