Das Gesundheitswesen ist ein Selbstbedienungsladen, in dem sich alle Akteure mehr oder weniger bedienen können und zu viele zu gut verdienen.

Der angebliche Überkonsum medizinischer Leistungen ist meiner Ansicht nur unwesentlich mitschuldig an der Kostenexplosion. Die Mehrheit der Bevölkerung möchte gesund sein. Unterschiede zwischen Stadt und Land können auch andere Ursachen haben (z.B. Lärm). Wenn jemand krank wird oder verunfallt, so ist er darauf angewiesen, dass ihm Fachpersonen oder bei komplexeren Problemen ganze Fachteams raten, was zu tun ist. Anreizsysteme wirken v.a. im Bereich der Prophylaxe und bei Wahleingriffen. Im Gesundheitswesen gibt es keinen richtigen Markt: man kann zwar auf Schokolade verzichten, wird aber nicht freiwillig krank.

Je mehr die einzelnen Akteure nicht nur für berufliche Probleme, sondern auch für ihr persönliches, wirtschaftliches Wohlergehen zuständig sind, desto mehr laufen die Kosten aus dem Ruder und steigen die Ausgaben für die Krankenversicherung. Beispiele lassen sich mühelos beibringen, von der Spitex bis hin zur Versorgung mit Medikamenten und Impfstoffen. Krankheitskosten sind nichts anderes als Steuern ohne Berücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und für die breite Bevölkerung nicht mehr tragbar. Maya Graf wird sich im Ständerat dafür einsetzen, dass der Bevölkerung auch in Zukunft eine leistungsfähige und zahlbare Gesundheitsversorgung zur Verfügung steht.

Arnold Amacher, Grüne Panther, Liste 70