Bei einem Umzug sind wir alle froh, um den einen bezahlten freien Tag den wir erhalten. Bei einer Geburt natürlich auch.

Als ich vor nun bald 10 Jahren Vater wurde, dachte ich – für was braucht der Vater „Urlaub“?

Insgeheim war ich vermutlich sogar froh, meinem geregelten Tagesablauf nachzugehen.

Natürlich ist die Geburt seines Kindes das absolut Grösste der Gefühle, mit nichts zu vergleichen. Wenn man die Erfahrung vorher aber noch nie gemacht hat – weiss man meist auch nicht, was auf einen zukommt. Heute würde ich es definitiv anders machen. Nicht, weil ich das Bedürfnis nach Papizeit hätte, sondern um meine Partnerin zu entlasten. Die Familienstrukturen ändern sich; früher wären die meisten Mütter, umgeben von der Familiengemeinschaft, durch viele helfende Hände entlastet worden. Wir leben aber in einer anderen Zeit. Der Vater ist nicht mehr der alleinige Ernährer und wird in Haushaltsaufgaben und die Kindererziehung eingebunden.

Das bisherige Familienmodell hat sich verändert. So sind auch neue Strukturen in der Gesellschaft notwendig – eine Gleichberechtigung auf beiden Seiten.

Ein gesetzlicher Vaterschaftsurlaub (wieso Urlaub?) würde wirklich helfen, die Väter vom ersten Augenblick an, in die Welt des gemeinschaftlichen Familienlebens einzubinden und die Mutter in einer wichtigen Zeit zu unterstützen.

Stephan Schwarz, Grüne Münchenstein

 

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