Es gibt, nebst unseriösen, viele gute Gründe, um Schulden zu machen: einen Kredit für eine (Zweit-)Ausbildung, für Gerätschaften oder ein Startkapital für einen Handwerksbetrieb, einen Bauernhof oder eine andere Einzelfirma. Auch der Kauf einer oft renovationsbedürftigen Wohnmöglichkeit für jüngere, weniger Begüterte oder der Bau eines Schulhauses gehören in diese Liste. Alle diese Tätigkeiten tragen zum wirtschaftlichen Wohlergehen der Schweiz und insbesondere von KMU’s bei. Sollten die Besteuerung des Eigenmietwertes und die damit verbundenen Abzugsmöglichkeiten abgeschafft werden, so können auch alle anderen Schuldzinsen, beispielsweise Zinsen für einen Ausbildungskredit, nicht mehr steuerlich abgezogen werden. Weiter drohen gemäss der «Konferenz der Kantonsregierungen» Steuerausfälle in Milliardenhöhe. Als Folge wird es zu noch grösseren Sparübungen, u.a. bei den Fachhochschulen, der Forschung, der Förderung der Jugendorganisationen und des Jugendsportes, im Sozialbereich und bei der AHV kommen. Nicht von ungefähr sind auch die kantonalen Finanzdirektorinnen und -direktoren, Pascal Broulis FDP (ehem. Finanzdirektor VD), Mitte Ständerat Beat Rieder VS, der Gemeindeverband, Nationalrat Cédric Wermuth SP ZH und acht Bergkantone gegen diese Vorlage. Wegen der drohenden Sparmassnahmen werden wir alle die Zeche für die Abschaffung des Eigenmietwertes bezahlen. Deshalb NEIN.

Arnold Amacher, Grüne Münchenstein.