Tempo-30 im Dorf
Erstmals manifestierte sich 1985 an einer Versammlung mit dem Tiefbauamt Baselland grosser Unmut über die Verkehrssituation im Dorf. Der Alltag an der Hauptstrasse war und ist heute noch geprägt von hohem Verkehrsaufkommen, Lärm, schweren Unfällen und Luftverschmutzung. Der Gemeinderat reagierte rasch, veranlasste eine Verkehrszählung und ein lufthygienisches Gutachten der ETH Zürich. Nachdem der Kanton 1987 die Aufnahme der Gemeinde in das Pilotprojekt Tempo 30 verweigerte, wurde der Protest im Dorf immer grösser. Mitglieder der IG Dorf und politisch Aktive aus dem Kreis der späteren Grünen lancierten 1987 eine Petition, die Tempo 30 und eine Verlagerung des LKW-Verkehrs auf die H-18 verlangte.
Ende 1987 konnte Gemeinderat Urs Uehlinger, WIG Knoblauch, das Siegerprojekt für verkehrsberuhigende Massnahmen vorstellen. Immer neue Einwände und Vorgaben von Seiten des Kantons veränderten das Siegerprojekt bis zur Unkenntlichkeit. Nach rund 15 Jahren Planungsarbeit und entsprechenden Kosten haben wir heute zwei dünne Bäumlein und je eine kleine Mittelinsel, die als Tore den Zugang zum Dorf markieren sollen.
2021 gibt es wieder Bewegung in die Tempo 30 Geschichte. Verschiedene Gemeinden verlangen Tempo 30 auf Hauptstrassen im Ortskern. Unsere Landräte Karl-Heinz Zeller und Marco Agostini, Grüne, reichten Im Landrat ein entsprechendes Postulat ein. Ich bin gespannt, was der Gemeinderat an der nächsten Gmeini zum Thema Tempo 30 berichten wird.
Arnold Amacher, Grüne