Versalzene Rösti
Es gibt nicht nur sechs, sondern unzählige weitere Stauschwerpunkte. Das Bundesamt für Verkehr weist nach, dass beim Ausbau in Zürich der Verkehr zugenommen hat und die Stauprobleme nur verschoben wurden. Die Rösti von Rösti ist nicht nur versalzen, sondern ungeniessbar.
Wer die täglichen Staumeldungen verfolgt, kann unschwer feststellen, dass es auf den Schweizer Autobahnen nicht nur sechs, sondern unzählige weitere Orte gibt, wo der Verkehr staut. Prominente Beispiele sind der Gubrist und der Nordring in Zürich. Trotzdem versuchen Bundesrat Rösti oder der Gewerbeverband uns Stimmbürgerinnen und Stimmbürger weiszumachen, der Autobahnausbau Step 2023 sei ab 2040 ein wichtiger Beitrag zur Verminderung der Stauprobleme. Dabei greift Bundesrat Rösti zu einer höchst befremdlichen Informationspolitik: nur auf Druck gelangen wichtige Informationen an die Öffentlichkeit. So geschehen bei der drohenden Benzinpreiserhöhung und zu tiefen Kostenschätzungen für den Ausbau. Weiter wurde aus dem Bundesamt für Verkehr Astra, das Bundesrat Rösti unterstellt ist, bekannt, dass der Verkehr nach dem Ausbau des Nordrings in Zürich auf drei Spuren deutlich zugenommen hat, und die Stauprobleme nicht behoben, sondern nur verschoben wurden. Das gleiche Phänomen liess sich auch nach dem Bau des dritten, dreispurigen Gubristtunnels beobachten. Der Schluss, den man aus den Beobachtungen des Astra ziehen muss, ist ganz einfach: Mehr Kapazität heisst mehr Verkehr und nach kurzer Zeit wieder (noch) mehr Stau. Die Rösti von Rösti ist nicht nur versalzen, sie ist ungeniessbar.
Arnold Amacher, Grüne Münchenstein