Beton kann man nicht essen
Die Bauern bekämpften die Biodiversitätsinitiative wegen Kulturlandverlust, jetzt befürworten sie den Autobahnausbau trotz Kulturlandverlust. Der vom Bundesrat versprochene Realersatz wird voraussichtlich nicht gefunden werden. Der Kulturlandverlust hat gravierende Folgen.
Die Bauern verkaufen ihre eigene Seele. Eben bekämpften sie noch die Biodiversitätsinitiative wegen eines angeblichen Kulturlandverlustes. Nun sind sie für den Autobahnausbau, der zu einem unwiederbringlichen Verlust an fruchtbarem Ackerland führen wird, zuerst in der Region Bern, dann beim bereits angedachten Ausbau der A1 zwischen Genf und St. Gallen. Bundesrat Rösti verspricht den Bauern Realersatz. Woher dieser kommen soll, steht in den Sternen. Das ist alles andere als bauernschlau. Beton kann man nicht (fr)essen. Der Kulturlandverlust hat schwerwiegende Folgen: Der verbaute Beton produziert eine Unmenge an CO2, ganz abgesehen von der CO2-Zunahme durch den Mehrverkehr. Die versiegelte Fläche nimmt zu, und damit die Gefahr von Überschwemmungen. Und die Nahrungssicherheit sowie die Biodiversität nehmen ab, weil auf dem Beton nichts wächst. Daher Nein zum Autobahnausbau.
Anton Bischofberger, Grüne Münchenstein